Wilde Bären auf Transfăgărășan #3

Die Landschaft zieht an uns vorbei, wir überholen einige Pferdewagen und staunen über die vielen traditionell geformten Heuhaufen. Die Häuser sind im Allgemeinen kleiner, als wir es kennen und oft gar nicht verputzt. Am Straßenrand sitzen immer wieder alte Frauen und verkaufen Tomaten, Trauben oder Äpfel aus ihrem Garten.

Bärenverseucht

Das heutige Ziel ist eine der bekanntesten Passstraßen von Rumänien, die Transfăgărășan. Heute ist deutlich mehr Verkehr. Es ist Sonntag und viele rumänische Familien machen einen Ausflug. Am Staudamm steigen wir erst gar nicht aus, weil es uns zu voll ist. Die Straße schlängelt sich langsam den Berg hinauf. Plötzlich bleiben die Autos stehen und es wird gehupt. Da läuft ein riesiger Braunbär auf der anderen Spur entlang. Nur ein paar Kurven weiter sitzt eine ganze Bärenfamilie am Straßenrand und spielt mit dem Plastikmüll, von dem es hier leider viel zu viel gibt. Bis wir am höchsten Punkt dem Bâlea-See ankommen haben wir schon acht Bären gezählt.

An wenigen Tagen im Jahr kann man hier auch gut Gleitschirmfliegen. Heute sind die Windböen zu stark und die Wolkenbasis viel zu niedrig. So laufen wir zum Sattel hoch um auf der anderen Seite des Berges runterzuschauen. Doch bis wir oben ankommen, stehen wir im Nebel und sehen den See, die Hütten und die Straße nur noch schemenhaft. Die Hütten werden ausschließlich mit Holz beheizt und die Holzhaufen sind gigantisch hoch.

Abschied

Es wird spät und Adam muss abends in Sibiu sein. So düsen wir die Serpentinen hinunter und lassen die im Sonnenuntergang leuchtenden Berge hinter uns. Nun trennen sich unsere Wege. Wir haben die Zeit mit ihm sehr genossen. Wer hätte gedacht, dass wir so schnell einen Reisepartner finden. Genau das lieben wir am Reisen. Und deshalb sind wir spontan und jederzeit bereit unsere Pläne zu ändern.

Neben einem Maisfeld haben wir unser Nachtquartier aufgeschlagen. Die ganze Nacht über hat es immer wieder geregnet. In den Morgenstunden können wir einige Angler am Flussufer beobachten. Eine Kuh läuft mit ihrer Glocke an unserem Zelt vorbei und knabbert am Mais. Wir legen einen Ruhetag ein und bleiben im Zelt.

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