Târgoviște & Racoș #9

Alkoholische Gastfreundschaft

Es wird ein langer Tag auf der Straße. Mitten in den Bergen stehen wir zwei Stunden in der Kälte und kaum ein Auto fährt vorbei. Es ist Nebensaison und nicht mehr viel los. Robert von dem Hotel gegenüber bringt uns einen Stuhl zum Sitzen, Kaffee für jeden und einen Jägermeister zum warm werden. Es ist erst 10 Uhr morgens als wir weiter kommen. Auch hier bekommen wir einen Becher selbst gemachten Wein. Den Ersten sollen wir gleich exen, damit er uns noch einmal nachschenken kann, bevor er weiterfährt. Hier leistet uns ein Straßenhund Gesellschaft, bis endlich ein Auto stehen bleibt. Raresh und Racula sind in unserem Alter und hören interessiert unsere Geschichten an. So vergeht die Zeit schnell. Das letzte Stück werden wir 160 Kilometer von einem Taxifahrer mitgenommen. Er selbst spricht kaum Englisch. Zum Übersetzen ruft er eine deutschsprachige Bekannte an. Uns haben schon oft Rumänen gesagt, dass sie nur bisschen Englisch aus dem Fernsehen sprechen und dann waren wir überrascht, wie gut ihr Englisch ist.

Hitchhiken funktioniert auch im Sitzen
Zum Wohl
Zeitvertreib

Rumänische Küche

Die Nacht haben wir an einem kleinen angelegten Park verbracht. Jetzt sind es nur noch 30 Kilometer bis zu unseren nächsten Couchsurfer-Gastgebern in Târgoviște. Cristina und Victor sind auch Piloten und seit sieben Jahren fast nur am Reisen. Ein Glück, dass sie gerade zu Hause sind.

Bei ihnen können wir unsere Wäsche waschen und gehen zum Essen in ein kleines familiäres Restaurant. »Für uns ist es günstiger dort für 3,20 Euro ein Menü, groß genug für zwei Personen, zu bestellen, als zu Hause zu kochen«, erklärt uns Christina. So haben wir in den nächsten Tagen die Möglichkeit die rumänische Küche besser kennenzulernen. Und wir sind begeistert von den leckeren Gerichten; Bohnensuppe, Polenta, Kartoffelbrei, Kraut und vieles mehr. Alles sehr lecker.

Couchsurfing bei Cristina & Victor

Abenteuer gecancelt

Leider plagen mich seit ein paar Tagen Zahnschmerzen und ein Arztbesuch ist unaufschiebbar. Nach der Zahnbehandlung sind zwei Tage Ruhe genau das Richtige. Das Wetter ist gerade eh nicht geeignet für ein gemeinsames Abenteuer. Zu gerne wären wir mit Cristina und Victor in die Berge gefahren zum Zelten, Wandern und Gleitschirmfliegen. Jedoch lässt es das Wetter nicht zu und in der Region Brașov wird uns von Hike & Fly abgeraten. Da man hier immer durch den Wald laufen muss und dort die Gefahr auf einen Bären zu treffen, sehr hoch ist. »Diese Gegend ist Bären verseucht«, wurden wir schon in den ersten Tagen unserer Reise gewarnt.

Per Anhalter geht es über Bergstraßen an dem bekannten Bran Castle vorbei. Hier sehen wir zum ersten Mal während unserer Reise viele Touristen auf einem Haufen. Am höchsten Punkt der Straße liegt schon Schnee auf den Dächern. Von Eugen, einem professionellen Motorradfahrer, werden wir bis hinter Brașov mitgenommen. Er lässt es sich nicht nehmen, uns das nächste Schild Racoș zu schreiben.

Adelina nimmt uns ein Stück mit

Racoș

Früher haben die Leute aus diesem kleinen Dorf im Steinbruch gearbeitet. Nun bleibt ihnen nur noch ein wenig Tourismus für den Vulkankrater, die Basaltsteine und den See. Den Vulkan können wir derzeit nicht besuchen, da sie dort gerade den Film Django drehen. Nachdem wir uns den alten Steinbruch angeschaut und eine Schlange beobachtet haben, stellen wir vor den Basaltsteinen unser Zelt auf.

Auf einer Pferdekutsche mit einer Roma Familie verlassen wir das kleine Dorf. Seit Beginn unserer Reise haben wir gehofft, einmal von einem Pferdewagen mitgenommen zu werden.

Dreharbeiten im Krater

2 Gedanken zu „Târgoviște & Racoș #9

    1. Amrei und Leigh waren Teil unserer Reise in Australien. Vielen Dank für die schöne und unvergessliche Zeit. Freut uns, dass wir auch unsere aktuellen Abenteuer mit euch teilen können.

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