Von Brienz über den Grimselpass nach Visp #6

Eigentlich wollten wir in Brienz eine Gratwanderung machen. Doch die Wolken hängen tief über den Bergen. Auch für die nächsten Tage sieht es nicht besser aus. Außerdem sind wir genervt von den Düsenjets die hier ständig ihre Runde fliegen. So beschließen wir weiter in den Süden zu reisen und nehmen die Einladung einer Couchsurferin in Wallis dankend an. Ein Auto hält. »Wartet ab, der Grimselpass ist etwas ganz besonderes. Das könnt ihr euch nicht vorstellen!«, schwärmt der Autofahrer. Wir erfahren, dass sich hier die europäische Wasserscheide zwischen Mittelmeer und Nordsee befindet. An einem Aussichtspunkt steigen wir aus. Es sieht aus wie eine Mondlandschaft und die Berge sind lediglich mit etwas Moos bewachsen.

Grimselpass

Wallis

Die Schweiz zeigt immer wieder verschiedene Facetten von sich. Es ist eine amüsante Fahrt und wir lachen viel. Mit zwei italienischen Bauarbeitern fahren wir bis Visp. Hier wohnt unsere nächste Gastgeberin Andrea. Zurzeit ist noch eine französische Familie mit zwei Kindern zu Besuch. Gemeinsam backen wir Pizza und lauschen den spannenden Geschichten. Auch sie haben sich über Couchsurfing kennengelernt.

84 Meter über dem Abgrund

Während einer Regenpause hitchhiken wir bis Randa. Ein Wanderweg führt uns zur Hängebrücke »Charles-Kuonen«. Sie schwingt 84 Meter über dem Abgrund, mit einer beträchtlichen Länge von 494 Meter. »Schau mal! Da hinten müsste das Matterhorn sein«, erklärt Flo und zeigt auf die Wolken verhangenen Berge.

Hier kann man noch Steinböcke entdecken

Geduldsprobe

Seit zweieinhalb Stunden warten wir an der Straße und Visp ist immer noch in Sichtweite. Heute geht es nur langsam voran. In den Bergen ist der erste Schnee gefallen und es zieht ein eiskalter Wind durchs Tal. Fröstelnd strecken wir den Daumen raus. Wir möchten über den Simplonpass, durch Italien und schließlich wieder in die Schweiz nach Tessin. Alle anderen Pässe sind heute wegen Schneefall gesperrt.

Der heutige Tag ist frustrierend, wir warten lange in der Kälte, in Italien scheint es dann gar nicht mehr voranzugehen, aber am Ende des Tages kommen wir schließlich in Locarno an.

Eins haben wir bei unseren Reisen gelernt. Das Vertrauen darin, dass es immer weitergeht!

Der Sommer ist vorbei

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