Iceland Vulkanausbruch 2022 #4

„Lasst uns gleich morgen dahin fahren“, schlägt uns Nativ vor, als wir im Fernsehen die Nachtichten über den Vulkanausbruch sehen. Schon letzte Woche wurde uns von einer Einheimischen erzählt, dass viele Erdbeben gemessen wurden und die Wahrscheinlichkeit, das der Vulkan ausbrechen könnte, sehr hoch ist. „Ja, wir fahren sehr gerne mit dir mit. Wir Glückspilze. Da sind wir einmal in Island und schon bricht ein Vulkan aus“, antwortet Flo begeistert.

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Sveinn. Fast eine Woche waren wir bei ihm zu Gast und vermissen ihn jetzt schon. Die Landschaft zieht an uns vorbei und verändert sich immer wieder von beeindruckenden Bergen, grasbedeckten Hügeln und Lavafeldern. „Ich habe mir die Stadt viel kleiner vorgestellt,“ erkläre ich den Jungs, als wir fünf Stunden später an Rekyjafik vorbeifahren.

Mit Nativ vor der Lava
Wie viele Leute könnt ihr sehen?
Genug Zeit zum Kaffeetrinken

Naturwunder Vulkanausbruch

Der aktuelle Vulkanausbruch ist in der Nähe von Fagradalsfjall, der letztes Jahr ausgebrochen ist. So gibt es schon große Parkplätze und einen breiten Wanderweg. Gemeinsam mit Nativ starten wir am frühen Nachmittag und sind gespannt den Vulkan aus der Nähe zu sehen. Im Zickzack geht es den Berg hinauf, bevor wir das Lavafeld vom letzten Jahr überqueren. Als wir über eine moosbedeckte Ebene laufen, qualmt der Boden und als wir näher kommen sehen wir das brennende Moos. „Dahinten müsste der Vulkan sein“, erklärt uns Flo aufgeregt. Nach zwei Stunden erblicken wir zum ersten Mal in unserem Leben einen aktiven Vulkan.

Fünf Stunden verbringen wir damit den Vulkan zu beobachten und sind fasziniert von der Naturgewalt. Wir können bis zur Lava laufen und spüren die Hitze im Gesicht. Einige Drohnen fliegen durch die Luft und filmen wie die heiße Lava durch die Luft fliegt. Zwei junge Frauen aus Israel kochen gerade arabischen Kaffee und fragen uns: „Wollt ihr euch zu uns setzen?“

Wir bleiben bis es dunkel wird. Die Lava breitet sich immer weiter aus und das ganze Feld leuchtet. Richtung Süden fließt ein glühender Fluss und der Vulkan spuckt immer mehr Lava. Schließlich machen wir uns auf dem Rückweg und laufen in der Dunkelheit über den steinigen Weg zurück. Es ist Mitternacht und uns kommen einige Leute entgegen. Der Rückweg kommt uns viel länger vor und wir sind froh, als wir endlich am Auto ankommen.

Noch von Weitem sieht man die Vulkanwolke

Gata Free Camping & Seerobben

Nachts fahren wir bis zu dem kostenlosen Campingplatz »Gata Free Camping« und fallen schließlich um halb drei todmüde ins Zelt und Nativ in das winzige Auto. »Könnt ihr das Brot, die Cornflakes und die Nudeln gebrauchen?«, fragt uns am nächsten Morgen eine Frau. Sie ist mit ihren zwei Töchtern durch Island gereist und fliegt heute wieder zurück nach Deutschland. Auch am Campingplatz wird von Reisenden einiges an Lebensmittel zurückgelassen.

Zwei Kilometer entfernt kann man Seerobben beobachten, wie sie durchs Wasser schwimmen und sich auf der Sandbank räkeln. Eine ist besonders süß und winkt mit ihren Flossen.

Strandarkirkja
Hier riecht es etwas streng

Hot Spring Reykjadalur

Um Nativ’s letzten Tag zu genießen, fahren wir nach Hveragerði und wandern eineinhalb Stunden flussaufwärts. Die Landschaft ist grün und die Wolken hängen tief. Am Fluss gibt es einen hölzernen Steg und einige Leute sitzen schon in den natürlichen Becken. Der Fluss hat oberhalb eine Temperatur von 40 Grad, da lässt es sich lange aushalten.

Auf dem Weg zum Hot Spring

Probleme mit dem Zoll

Vielleicht habt ihr euch schon gefragt, wann es endlich Gleitschirmfotos gibt? Schon seit 11 Tagen warten wir auf den Gleitschirm, der mit der Post nach Island nachgeschickt wurde. Der Zoll macht Probleme. Nach vielen Telefonaten, immer wieder werden wir weitergeleitet, einigen Besuchen bei der Post, fahren wir schließlich nach Reykjavík um das Problem persönlich zu klären. Doch auch hier ist es kompliziert, wir müssten viel Geld für den temporären Import hinterlegen, aber der Geldtransfer von Euro zu Isländischen Kronen ist kompliziert. Falls jemand von euch plant ein Paket nach Island zu schicken, wir können es niemanden empfehlen!

Update
Schließlich lehnen wir nach 22 Tagen das Paket ab und lassen es zurückschicken. Das bedeutet, wir sind nun doch ohne Gleitschirm unterwegs, da geplant war, dass wir uns eine Ausrüstung teilen. Sehr schade, aber bisher hätte es auch noch nicht viele Möglichkeiten zum Fliegen gegeben. Der Wind ist hier oft zu stark und die Zeitfenster mit gutem Wetter nur kurz.

2 Gedanken zu „Iceland Vulkanausbruch 2022 #4

  1. Hey ihr Beiden,
    gefunden 🙂 Sehr spannend weitere Erlebnisse Eurer Island-Reise und von all Euren anderen Abenteuern zu lesen. Ich wünsche Euch weiterhin eine tolle Zeit, interessante Menschen und Naturerlebnisse. Schön, Euch getroffen zu haben.
    Sonnige Grüße, Tanja
    („die mit den beiden Töchtern“ auf dem Campsite nahe des Vulkans 🙂

    1. Hi Tanja, wir haben uns auch gefreut dich zu treffen. 🙂 Viel Spaß noch beim Lesen unserer nächsten Abenteuer. Liebe Grüße aus Island 🙂

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