Arbeiten auf einer Farm #5 Norwegen

Von Bergen hitchhiken wir Richtung Süden. Ziel ist Gygratun, eine kleine Hobbyfarm in Ænes. Die kommende Woche werden wir hier arbeiten. Die Anreise verläuft sehr gut und wir werden schnell mitgenommen. 15 Kilometer vor dem Ziel sieht es jedoch schlecht aus für uns. Es regnet in Strömen und viele Autos fahren, ohne uns zu beachten vorbei. Nach zwei Stunden bleibt schließlich der Nachbar von der Farm stehen. So lange mussten wir in Norwegen noch nie warten.

Hitchhiken mit Flagge
Zwei Stunden im Regen warten
Per Anhalter zum Fjord

Gummistiefel und Heugabel

Außer uns sind zurzeit noch drei andere Helfer vor Ort. Adeline und Blanche aus Frankreich und Lea aus Deutschland. Leif lebt hier mit seiner Frau Hulda, die gerade in Schweden ist. Unser Tag beginnt immer um 8 Uhr mit Schweine, Pferde, Hasen und Hühnern füttern. Bei einem ausgedehnten Frühstück wird dann die Arbeit für den Tag besprochen. Gartenarbeit, Hausputz, Fenster streichen und Heu machen, hier wird es einem nie langweilig und es gibt immer etwas Neues zu tun.

Schwertransporter
Arbeiten auf Gygratun
Unsere erste Leiter
Schmeckt nach Sommer
Heu machen
Gartenarbeit
Fischen mit Leif
Farm-Team
Steine für den Garten
Feierabend Musik
Unsere Unterkunft

Sonnentanz

Nach getaner Arbeit machen wir uns auf den Weg nach Rosendal. Das benachbarte Dorf liegt an einer schönen Bucht des Fjords. Am Ufer von Dimmelsvik befindet sich der große Landeplatz, nicht weit entfernt vom Einstieg unserer heutigen Tour. Der Wanderweg schlängelt sich am Bergkamm entlang, bis man oberhalb der Baumgrenze mit einem umwerfenden Panorama belohnt wird. Der Wind hat starke Böen über 35 km/h. Das Lichtspiel am Fjord ist überwältigend und wir hatten selten einen so schönen Sonnenuntergang. Leider lassen die Böen bis 10 Uhr abends nicht nach und wir laufen über den Schotterweg runter. Bis wir an der Straße stehen, ist es schon sehr spät und es dämmert bereits. Nur noch wenige Autos sind unterwegs und es regnet. Von den insgesamt 22 Kilometern laufen wir 6 Kilometer, bis uns ein Österreicher mitnimmt. Er erzählt von einem weiteren Hitchhiker, der nur mit Reisepass und Bibel unterwegs ist. Zu dem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass wir ihn noch persönlich treffen werden.

Hike & Fly am Kviteggjo

Jeep & Fly

Wir wollen noch einmal auf den Kviteggjo, um dieses Mal hoffentlich zu fliegen. Leif bietet uns an mit dem Jeep den größten Teil nach oben zu fahren. Lea, eine andere Helferin nutzt die Chance und kommt auch mit. Der Wind passt und wir starten raus. Die Aussicht über den Fjord ist traumhaft schön. Zurück kommen wir mit zwei jungen Mädchen dir nur aus Spaß mit dem Auto durch die Gegend fahren.

Fliegen vom Kviteggjo
Nette Begegnungen beim Hitchhiken

Gletscher Wanderung

Am Ende der Passstraße angekommen, treffen wir auf einen kleinen türkisblauen See, der auf beiden Seiten von Wasserfällen genährt wird. Wir befinden uns im Folgefonna Nationalpark und sind mit Leif und den Airbnb Gästen, einer Familie aus Berlin, unterwegs. Leichte Kletterpassagen machen die Wanderung abwechslungsreich. So nahe waren wir noch nie an einem Gletscher. Blaues Eis schimmert aus den Gletscherspalten und wir wagen uns ein paar Meter darüber zu laufen. Der Abstieg wird zum Spaß. Kleine Schneefelder werden zum Rutschen benutzt, so sind wir wieder schnell am Auto. Zum Ausklang des Tages gibt es selbstgemachte Holzofen Pizza bei gemütlichem Kerzenschein. Dazu singt und spielt Leif auf seiner Gitarre.

Folgefonna Nationalpark
Aufstieg zum Gletscher
Eiskalt
Folgefonna Gletscher
Holzofen-Pizza
Gesang bei Kerzenschein

Kajakfahren mit Delphinen

Es ist Mittsommer und wir werden zum Grillen eingeladenen. Am Ufer des Fjordes treffen sich die Einheimischen zum Feiern. Es brennt ein großer Haufen Holz und viele genießen die warmen Sonnenstrahlen auf dem Steg. Die Wasseroberfläche ist so ruhig, dass sich die Natur darin spiegelt. Kurzerhand entschließen wir uns den Fjord mit dem Kajak zu erkunden. Am Leuchtturm vorbei, erblicken wir kleine bunte Häuser die neben einer steil abfallender Felswand noch kleiner erscheinen. Passend zum Sonnenuntergang werden wir von etlichen Delphinen überrascht. Zum Luftholen tauchen sie immer wieder auf und geben pfeifende Geräusche von sich. Ein perfekter Moment.

Kajakfahren in Ænes
Abendsonne auf dem Steg

2 Gedanken zu „Arbeiten auf einer Farm #5 Norwegen

  1. Liebe Jamila ,lieber Flo !
    Endlich haben wir alle eure Bilder und Texte in Ruhe angeschaut. Mir fehlen die Worte, so beeindruckt bin ich. Eure wunderschönen Fotos-Aufnahmen….dazu die lebendigen Beschreibungen….Ich bin ganz „high“.Ich freue mich für euch,dass ihr Skandinavien auf diese mutige Art erlebt. Wer wagt gewinnt. Bin euch dankbar, dass ich durch diesen Block ein Stückweit mit euch mitreisen darf / kann. Sooooo tolle Bilder…..Den Regen,den ihr des öfteren habt,ist sicher oft lästig. Schade,dass ihr nicht einen Teil davon an uns abgeben könnt. Hier im Rheinland ist alles am Vertrocknen und Verdorren. Wir wünschen euch weiterhin viele gute Erlebnisse und Begegnungen. Ute und Horst

    1. Liebe Ute, lieber Horst,
      wir freuen uns, dass wir euch so auf die Reise mitnehmen können. Den Regen haben wir per Post gerade nach Deutschland geschickt. Müsste demnächst ankommen. Wir haben uns schnell an die langen Tage gewöhnt und nutzen sie voll aus. Trotzdem vergeht die Zeit viel zu schnell. So viele nette Begegnungen und beeindruckende Natur. Viel Spaß mit den nächsten Berichten und Fotos.
      Ganz liebe Grüße in die Heimat, Jamila & Flo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert