Von Rom in die Abruzzen: Start unseres Hitchhiking-Abenteuers
Am nächsten Morgen verlassen wir die laute und lebendige Großstadt mit dem Zug in Richtung Abruzzen. Es regnet in Strömen, und wir sind froh, uns heute nicht aufs Trampen verlassen zu müssen. Im warmen und trockenen Zug genießen wir den Blick auf die vorbeiziehende Landschaft und freuen uns auf das, was kommt. In Popoli steigen wir aus, hier hat der Regen aufgehört und die Luft ist trocken. Jetzt beginnt unser Hitchhiking-Abenteuer.




Schnelles Ankommen: Per Anhalter ins Fluggebiet
Kaum stehen wir mit ausgestrecktem Daumen an der Straße, hält schon die erste Fahrerin. Sie lächelt und sagt: »Italy, autostop, problem.« Doch unsere Erfahrung ist ganz anders: Beim nächsten Halt warten wir keine zehn Minuten, bis der nächste Fahrer anhält. Als er unsere großen Rucksäcke sieht und versteht, dass es Gleitschirme sind, ruft er begeistert: »Ahhh, parapendio, sì claro!« Er bringt uns bis zum Dorfplatz von Tocco da Casauria, einem kleinen Bergdorf in den Abruzzen. Beim Aussteigen ruft er uns noch freundlich »Ciao!« hinterher.
Zu Fuß laufen wir aus dem Dorf, um einen geeigneten Zeltplatz zu finden, als plötzlich ein Auto neben uns hält. Die Fahrerin erklärt, sie sei die Frau vom Bürgermeister. Sie warnt uns davor, am Landeplatz zu zelten, da dort Wölfe unterwegs seien, zeigt uns aber eine Wiese in Dorf-Nähe mit Blick auf die schneebedeckten Berge. In der Nähe hören wir Motorsägen und treffen zwei Arbeiter, die bestätigen, dass wir dort zelten dürfen. Wir schlagen unser Zelt im Olivenhain auf, ein traumhafter Platz für unsere ersten Nächte.








Zelten im Olivenhain und Flugwetter abwarten
Neben uns wohnt eine schwarze Schlange im Olivenbaum. In der Nacht peitscht der Wind mit bis zu 80 km/h durch die Bäume, doch der Hain schützt uns gut. Am nächsten Tag beruhigt sich endlich der Wind und auch die Windräder stehen endlich still. Mit unseren Gleitschirmen auf den Rücken laufen wir eine Stunde bergauf zum Startplatz. Der Wind steht perfekt, und wir soaren fast eine Stunde lang an den Hängen entlang. Von hier sieht man sogar das Meer. Immer wieder steigt ein unangenehmer Geruch von faulen Eiern in meine Nase. Der Ursprung ist eine schwefelhaltige Quelle unter uns, leider mit kaltem Wetter. Landen können wir fast direkt neben dem Zelt. »So fühlt sich Urlaub an«, erklärt Flo mit einem Strahlen im Gesicht.
Vier Tage später, als wir das Dorf verlassen, hält wieder ein Auto an. »Do you remember me?«, fragt die Fahrerin, es ist tatsächlich die Frau vom Bürgermeister. Manchmal wirkt die Welt klein, oder vielleicht ist es einfach nur das Dorf mit seinen 2300 Einwohnern. Sie nimmt uns noch ein Stück mit und erzählt, dass der Papst gestorben sei. »Die Nachricht hat viele im Dorf tief getroffen«, erklärt sie.









